MRFHMarburger Repertorium zur
Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus

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Mechthild von der Pfalz

MRFH 1740

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[ Literaturverzeichnis ]

Dedikationen

1. Translatze in der Gesamtausgabe des Niklas von Wyle
Niklas von Wyle: 3. Translation: Rat wider die Buhlschaft (Enea Silvio Piccolomini: De remedio amoris)
Niklas von Wyle: 12. Translation: Traum über Fortuna (Enea Silvio Piccolomini an Prokop von Rabstein: Somnium de Fortuna)
Niklas von Wyle: 15. Translation: Trostschrift (aus: Francesco Petrarca: De remediis utriusque fortune II 25 u. II 18 ): siehe Gesamttranslatzen

Leben

Erzherzogin Mechthild von Österreich, Pfalzgräfin zu Rhein (1419-1482), stammt aus dem literarisch ambitionierten Haus der pfälzischen Wittelsbacher. Sie war die Tochter des Pfalzgrafen Ludwig III. und der Gräfin Mathilda Mafalda von Savoyen-Achaja. In erster Ehe mit Graf Ludwig I. von Württemberg (†1450) vermählt, heiratete sie 1451 Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (†1463). Nach dessen Tod zog sie sich auf ihren Witwensitz Rottenburg am Neckar zurück, wo sie eine Reihe prominenter Künstler und Literaten förderte. Gemeinsam mit ihrem Sohn, Graf Eberhard V. von Württemberg (Eberhard im Bart) gehörte sie in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Mäzenen und Büchersammlern im deutschen Südwesten.

Über ihre Bibliothek sind wir durch den 'Ehrenbrief' des Jakob Püterich von Reichertshausen unterrichtet. Neben der Pflege der höfischen, insbesondere der niederländisch-burgundischen Kultur war sie auch an der Literatur und Kunst der Renaissance interessiert. So besaß sie als eine der ersten Heinrich Steinhöwels 'Griseldis' und Niklas von Wyles älteste 'Translatzen', wie der Eintrag in Püterichs 'Ehrenbrief' (Nr. 98) Grisel Melusin und Stadtschreibers Püechlein bezeugt.
Ihr Hof wurde zu einem wichtigen Zentrum von Dichtern, Musikern, Künstlern und Gelehrten des deutschen Frühhumanismus.

Verf.: cbk.

Besitzer von Handschriften:

Literatur:

Backes, M.: Das literarische Leben am kurpfälzischen Hof zu Heidelberg im 15. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Gönnerforschung des Spätmittelalters. Tübingen 1992.
Burdach, K.: Die Pfälzischen Wittelsbacher und die alten Handschriften der Palatina. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen 5 (1888), S. 111-133.
Eberl, I.: Mechthilde von der Pfalz. In: Lexikon des Mittelalters Bd. 6 (1993), Sp. 438.
Grubmüller, K. / Montag, U. (Hgg.): Jakob Püterich von Reichertshausen: Der Ehrenbrief. Cgm 9220 (Patrimonia 154). München 1999.
Kruska, R.: Mechthild von der Pfalz. Im Spannungsfeld von Geschichte und Literatur (Europäische Hochschulschriften, Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur 1111). Frankfurt am Main u.a. 1989.
Maurer, H.-M. (Hg.): Eberhard und Mechthild. Untersuchungen zu Politik und Kultur im ausgehenden Mittelalter (Lebendige Vergangenheit 17). Stuttgart 1994.
Strauch, P.: Pfalzgräfin Mechthild in ihren litterarischen Beziehungen. Ein Bild der schwäbischen Litteraturgeschichte des 15. Jahrhunderts. Tübingen 1883 (digital).
Terrahe, T.: Heinrich Steinhöwels 'Apollonius'. Edition und Studien (Frühe Neuzeit 179). Berlin / Boston 2013.
Theil, B.: Literatur und Literaten am Hofe der Erzherzogin Mechthild in Rottenburg. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 42 (1983), S. 125-144.
Wand-Wittkowski, C.: Pfalzgräfin Mechthild und ihr literarischer Zirkel. Ein Irrtum der Mediävistik. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur 30,1 (2005), S. 1-27, hier 20f.
Watanabe-O'kelly, H.: Höfisches Schrifttum im 15. und 16. Jahrhundert. In: Röcke, W. / Münkler, M. (Hgg.): Die Literatur im Übergang vom Mittelalter. München / Wien 2004, S. 362-393, insb. S. 371f.

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Wien, Kunsthist. Museum, Ingeram-Cod., HJRK A 2302, Bl. 1v.
Quelle: Grubmüller, K. / Montag, U. (Hgg.): Jakob Püterich von Reichertshausen: Der Ehrenbrief. Cgm 9220 (Patrimonia 154). München 1999, S. 6.

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Quelle: München, BSB, Cgm 305.
In: K. Grubmüller s.o., S. 13.

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Ebd. S. 34.

Version vom 27. 10. 2014 (MRFH). Permanent Link: mrfh.de/1740.