MR Übersetzungsliteratur
im dt. Frühhumanismus
MRFH | Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus |
Memmingen Maria Garten, Franziskanerinnenkloster
Das Franziskanerinnenkloster Maria Garten wurde im 15. Jahrhundert gegründet. Zwei Terziarinnen aus Leutkirch waren 1444 nach Memmingen gekommen, um dort ein Kloster ins Leben zu rufen. 1464 wurde zunächst die Errichtung einer Klause durch den Bischof von Augsburg, Petrus von Schaumburg, bestätigt. Mit dem Bau eines Klosters 'Maria Garten' wurde 1469 begonnen, das 1471 mit Schwestern besiedelt werden konnte. "Als eines der ersten Frauenklöster des Dritten Ordens schlossen sie sich 1471 bei einer Versammlung in Mainz der Observanz der Franziskaner an. In den folgenden Jahren konnte das Kloster durch verschiedene Käufe und Schenkungen seinen Besitz beträchtlich vermehren" (Kohlberger). Auch kostbare Bücher, wie die Nürnberger Erstausgbe der Schedelschen 'Weltchronik' in der deutschen Übersetzung Georg Alts besaßen die Schwestern vermutlich durch Schenkung. So trägt ein Nürnberger Exemplar der Chronik um 1500 den Vermerk: Das buch geherdt den schwestren in maria garten zu memmingen (Bl. 1a). In der Reformation wurde Memmingen evangelisch und die Nonnen von Maria Garten mußten fliehen. Sie gingen mit Hilfe des Abtes von Ottbeuren zunächst nach Kaufbeuren, später nach Eldern bei Ottobeuren. Verf.: cbk. Besitzer von Drucken:
Literatur:Lins, B.: Das Terziarinnenkloster Maria Garten in Memmingen, in: Bavaria Franciscana Antiqua, hg. von der Bayerischen Franziskanerprovinz, Bd. 2, München 1956, S. 407-413. |