MRFHMarburger Repertorium zur
Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus

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Georg von Absberg

MRFH 0120

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[ Literaturverzeichnis ]

Dedikationen

Niklas von Wyle: Translationen (Gesamtausgabe)

Leben

Georg von Absberg entstammte dem fränkischen Adelsgeschlecht derer von Absberg. Nach einem Studium der Rechte mit anschließender Promotion diente er spätestens ab 1461 zunächst unter Albrecht Achilles als Kanzler im nahen Ansbach. Nachdem er im August 1471 bei der Königskrönung Wladislaws II. in Prag zum Ritter geschlagen worden war, wechselte er als Landhofmeister in die Dienste Ulrichs V. von Württemberg. Nach Kompetenzstreitigkeiten zwischen Georg, Ulrich und dessen Sohn Eberhard II. musste Georg den Hof der Württemberger um 1477 wieder verlassen. Zu dieser Zeit stand er bereits in Diensten Sigmunds von Tirol, zu dessen Gesandtschaft er auch auf dem Frankfurter Reichstag 1486 gehörte. Vor seinem Tod im Jahre 1490 diente er erneut am Ansbacher Hof. Auch während seiner Dienste in Württemberg und Tirol hatte er nie den Kontakt zu den Hohenzollern verloren, zu deren Großgläubigern er Mitte der siebziger Jahre des 15. Jahrhunderts gehörte. Zusätzlich hatte er 1483 das Reichserbkämmereramt erhalten und seinen Besitz um das Rittergut Dornhausen erweitert, weswegen er sich zuletzt zu Absberg und Dornhausen nannte.

Schon allein aufgrund seiner Ämter war Georg mit den frühhumanistischen Kreisen verbunden. Unter Albrecht Achilles arbeitete er eng mit Ludwig von Eyb, dem älteren Bruder Albrechts von Eyb, zusammen. Am 8. Januar 1460 widmete ihm Letzterer die Schrift 'An viro sapienti uxor sit ducenda', einen Vorläufer für das spätere 'Ehebüchlein'. Auch am Stuttgarter Hof gehörte Georg zum frühhumanistischen Kreis und schloss Freundschaft mit Ulrichs Kanzler Niklas von Wyle. Selbst nach Aufkündigung seiner Dienste am württembergischen Hof blieb der Kontakt zu Niklas von Wyle bestehen, der am 5. April 1478 seinem günner fründ vnd gebieter die Gesamtausgabe der 'Translationen' widmete.

Verf.: js.

Literatur:

Fester, R. / Krieger, A.: Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050-1515. 4 Bde. Innsbruck 1900-1915, 8560.
Herrmann, M.: Albrecht von Eyb und die Frühzeit des deutschen Humanismus. Berlin 1893 (digital), S. 276f.
Kothe, I.: Der fürstliche Rat in Württemberg im 15. und 16. Jahrhundert (Darstellungen aus der Württembergischen Geschichte 29). Stuttgart 1938, S. 92.
Priebatsch, F.: Politische Correspondenz des Kurfürsten Albrecht Achilles. 3 Bde. (Publicationen aus den K. Preußischen Staatsarchiven 59, 67 u. 71). Leipzig 1894-1898 (Neudruck Osnabrück 1965), I, 39, 219f. / II, 168, 179, 618 / III, 818a, 1076.
Rieder, O.: Urkundenkuriosa des k. Allgemeinen Reichsarchivs, inbesonderheit der Gerichtsbrief über die Leibeigenschaft der Staufer v. J. 1467. In: Archivalische Zeitschrift N. F. 13 (1906), S. 103-159, insb. S. 156f., Anm. 3.
Volkmar, C.: Überlebensregeln für eine Herrschaftskrise. Die Stuttgarter Hof- und Landesordnung von 1478/79 (mit Edition). In: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 67 (2008), S. 45-62, insb. S. 54f.

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Wappen derer von Absberg. Quelle: Scheibler'sches Wappenbuch, S. 93, München, BSB, Cod.icon. 312 c (Tresorhandschrift).

Version vom 06. 06. 2012 (MRFH). Permanent Link: mrfh.de/0120.