MRFH | Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus |
Hanns Münch
Hanns Münch schrieb für Peter Volkamer d. J. die Handschrift Ms B 10, die sich heute in der Universitätsbibliothek in Erlangen befindet. Sie enthält neben dem Ehetraktat 'Grisardis' des Erhart Grosz u.a. die 'Melusine' Thürings von Ringoltingen und die deutsche Übersetzung von 'Eurialus und Lukretia', die Niklas von Wyle am 1. März 1462 vollendete. Am Ende dieser Übersetzung findet sich der Hinweis: Geschribenn und geenndet von mir Hanns Münchenn am nechsten donerstag vor Michaelis [26. September] im 1471 jare. Diczs puchlein ist Peter Volkemeyrß deß jüngern. Die zeitt lanntschreyber meinß gnedigenn herrenn marggrauenn Albrechts (Bl. 131v). Peter Volckamer stand von 1471 bis 1483 in den Diensten des Markgrafen Albrecht Achilles, den auch Hanns Münch als seinen gnedigenn herrenn bezeichnet. Die Handschrift ist demnach im Umkreis des Markgrafen entstanden, für den Hanns Münch vermutlich als Schreiber tätig war. Verf.: jes. Schreiber von Handschriften: Literatur:Fleischmann, P.: Rat und Patriziat in Nürnberg. Die Herrschaft der Ratsgeschlechter vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. 3 Bde. (Nürnberger Forschungen 31). Neustadt a. d. Aisch 2007, insbes. S. 1051f. Nürnberger Stadtarchiv. Reichsstadt Nürnberg. Heilig-Geist-Spital Urkunden (1314-1792), Nr. 459 (online). Pültz, O.: Die deutschen Handschriften der Universitätsbibliothek Erlangen. Neu beschrieben (Katalog der Handschriften der Universitätsbibliothek Erlangen 4). Wiesbaden 1973, insbes. S. 23f. Rübsamen, D. (Bearb.): Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440-1493). Nach Archiven und Bibliotheken geordnet. H. -19: Die Urkunden und Briefe aus Archiven und Bibliotheken der Stadt Nürnberg. Teil 2: 1450-1455. Wien u.a. 2004, Nr. Regg. F. III. H. 19 n. 350 (online). | Schreibereintrag des Hanns Münch. Quelle: Erlangen, UB, Ms. B 10, Bl. 131v. |