MR Übersetzungsliteratur
im dt. Frühhumanismus

MRFHMarburger Repertorium zur
Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus

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Hans Tiefenthaler

Hans Tiefenthaler wurde Ende des 15. Jahrhunderts geboren. Er war Kaplan in Memmingen und hatte dort in der Frauenkirche eine Messpfründe inne. Bekannt wurde er vor allem aufgrund seiner heftigen Auseinandersetzungen mit den Reformatoren Sebastian Lotzer und Christoph Schappeler im Vorfeld der Memminger Disputation. So wurde der Kaplan laut eines Memminger Ratsprotokolls vom 31. August 1523 von Lotzer in ein Streitgespräch verwicklet: der hat maister Hannsen Tiffenthaler nach der canntzel gerechtvertigt (zitiert nach Arnold, S. 155, Anm. 56). Ende des gleichen Jahres bezichtigte Tiefenthaler, der ein Gegner der Reformation war, nach einer Predigt Christoph Schappeler in der Memminger Martinskirche der Ketzerei.

Hans Tiefenthaler trug sich um 1500 in das Karlsruher Exemplar einer 1490 von Michael Furter gedruckten lateinisch-deutschen Ausgabe von Sebastian Brants 'Thesmophagia' mit den Worten dz ist m[a]g[iste]r hansē tieffentalers als Besitzer ein.

Verf.: bjk.

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Literatur:

Arnold, M.: Handwerker als theologische Schriftsteller. Studien zu Flugschriften der frühen Reformation (Göttinger theologische Arbeiten 42). Göttingen 1990, S. 155.
Blickle, P.: Schappeler, Christoph. In: NDB 22 (2005), S. 563-564.
Bossert, G.: Lotzer, Sebastian. In: ADB 52 (1906), S. 97-102.
Krömer, B.: Die Einführung der Reformation in Memmingen. Über die Bedeutung ihrer sozialen, wirtschaftlichen und politischen Faktoren. In: Memminger Geschichtsblätter (1980), S. 101-112.
Version vom 07. 06. 2013 (MRFH). Permanent Link: mrfh.de/2605.