MR Übersetzungsliteratur
im dt. Frühhumanismus
MRFH | Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus |
Johann von Daun
Daun (Dhaun, Duna, Düna, Dunes) ist seit 1188 ein Herren- und Grafengeschlecht in der Eifel. Seit Wirich VI. von Daun zu Oberstein (um 1415/20-1501) besteht durch Verschwägerung mit Cuno I. von Manderscheid-Blankenheim ein enges Verhältnis zu diesem Grafengeschlecht, das gute Verbindungen zum Literaturkreis am Heidelberger Hof und zur Mechthild von der Pfalz unterhielt. Möglicherweise gelangte über diese Verbindung Steinhöwels 'Tütsche Chronik' zu den Grafen von Daun in die Eifel. Am Ende des Ulmer Erstdrucks von Heinrich Steinhöwels 'Tütscher Chronik' (MRFH 20970) findet sich der Eintrag Hanns von Düna in der Eiffelnn 1529. Im 16. Jahrhundert ist Graf Johann von Daun-Falkenstein (1506-1579), Urenkel des erwähnten Wirich VI., nachzuweisen. Er war zunächst Kanonikus am Kölner Dom und in St. Gereon in Köln (1546 resigniert). 1548 führte er den lutherischen Glauben in der Grafschaft Falkenstein ein. Am 13. Dez. 1546 heiratete er Ursula, Wild- und Rheingräfin zu Daun (1516-1601), Tochter von Johann VII., Graf zu Salm, Wild- und Rheingraf zu Kyrburg, und Anna von Isenburg. Aus der Verbindung gingen vier Kinder hervor. Verf.: cjw. Besitzer von Drucken:
Literatur:Beckers, H.: "Der püecher haubet, die von der Tafelrunde wunder sagen". Wirich von Stein und die Verbreitung des 'Prosa-Lancelot' im 15. Jahrhundert. In: Wolfram-Studien 9 (1986), S. 17-45. Beckers, H.: Handschriften mittelalterlicher deutscher Literatur aus der ehemaligen Schloßbibliothek Blankenheim. In: Die Manderscheider. Eine Eifeler Adelsfamilie. Herrschaft, Wirtschaft, Kultur. Katalog zur Ausstellung. Köln 1990, S. 57-82, insb. S. 58 u. 64. Remling, F. X.: Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster in jetzigen Rheinbayern. II. Theil. Neustadt / Haardt 1836, S. 164-168 (Marienthal). Schwennicke, D. (Hg.): Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten. Neue Folge. Band 4: Standesherrliche Häuser I. Marburg 1981, Tafel 96. | Quelle: Appuhn, H. (Hg.): Johann Siebmachers Wappenbuch. 2. verb. Aufl. (Die bibliophilen Taschenbücher 538). Dortmund 1989, Bl. 128. Großonkel Philipp II. von Daun, späterer Erzbischof von Köln, stiftete das Passionsfenster (1508) im Kölner Dom. |