MR Übersetzungsliteratur
im dt. Frühhumanismus
MRFH | Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus |
Bamberg, Klarissenkloster
Auf Bitten Bamberger Bürger wurde im November 1340 vom Bischoff der Bau eines Klarissenklosters außerhalb der Stadtmauern genehmigt. Katharina Zollner, die aus einer wohlhabenden Familie Bambergs stammte, steuerte mit ihrem Erbe einen Großteil zur Finanzierung der Klostergründung bei und wurde zweite Äbtissin. Erste Äbtissin wurde Jutta Ebner, die mit acht Mitschwestern aus dem Nürnberger Klarissenkloster beordert wurde und den ersten Konvent des Bamberger Klosters bildete. Die hohe Anzahl der Beitritte innerhalb der ersten Gründungsjahre bezeugt die große Beliebtheit des Ordens von St. Klara (wobei die meisten Schwestern aus dem gut situierten Bamberger Bürgertum stammten). 1460 wurde der Klarissenkonvent unter der Leitung der dortigen Franziskaner der Observanz zugeführt, wobei mit der Reformierung fünf Nürnberger Klarissen beauftragt wurden. In diese Zeit fällt auch der Besitzeintrag Pro Conventu Bamberg Fr. Min. Strict. Observ.ae, der sich in einem Exemplar der Nürnberger Erstausgabe (MRFH 20450) von Boethius' Trostschrift 'De consolatione philosophiae' in lateinisch-deutscher Sprache befindet. 1492 trat Dorothea von Brandenburg (1471-1520), eine Tochter Albrechts Achilles, in den Bamberger Konvent ein, nachdem sie sich gegen eine Ehe mit Kaiser Maximilian entschieden hatte. Ihr Beitritt vermehrte Ansehen und Vermögen des Klosters. Das Kloster wurde mit der Säkularisierung im Jahre 1803 aufgehoben. Verf.: bjk. Besitzer von Drucken:
Literatur:Lankes, C. / Schütz, M.: Klöster in Bayern: Bamberg, Klarissen. In: Haus der Bayerischen Geschichte Augsburg. Hg. vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft (digital). Mazet, V.: Die Klarissen in Bamberg. In: Bavaria Franciscana Antiqua (Ehemalige Franziskanerklöster im heutigen Bayern). Hg. von der bayerischen Franziskanerprovinz. Band 1. München 1958, S. 613-616. Tkocz, E.: Das Bamberger Klarissenkloster im Mittelalter. Seine Beziehungen zum Patriziat in Bamberg und Nürnberg sowie zum Adel (Historischer Verein Bamberg 43; Arbeiten zur Kirchengeschichte Bayerns 88). Bamberg 2008. |