MRFH | Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus |
Balthasar Gossenberger
Balthasar Gossenberger (walth[a]ser gossenperger) ist der dritte Besitzer des Ulmer Erstdruck des deutschen Decameron, nachdem der zum Salzburger Landtag berufene edelveste Christoph von Ruether das Buch im 15. Jahrhundert den Nonnen von St. Marienthal am linken Innufer vermachte. Gemäß dem Eintrag im hinteren Spiegel des Münchner Exemplars muss Balthasar Gossenberger in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts gelebt haben. Archivalisch läßt sich für diese Zeit in Oberbayern ein Balthasar Gossenberger nachweisen, der 1508 in der Erbauseinandersetzung der Nachfahren des bayerischen Adligen Georg von Fraunberg und seiner dritten Frau Barbara Gossenberger (Gössenperger) als Vormund für seine noch unmündigen Neffen auftritt. Dieser Balthasar Gossenberger dürfte mit dem Landrichter identisch sein, der von 1520-28 für das Gericht Trostberg (Chiemgau) bezeugt ist. Verf.: cbk. Besitzer von Drucken:
Literatur:Geiss, E.: Die Reihenfolgen der Gerichts- und Verwaltungsbeamten Altbayerns nach ihrem urkundlichen Vorkommen vom XIII. Jahrhundert bis zum Jahre 1804. In: Oberbayerisches Archiv 26 (1865/66), S. 26-158, insb. S. 138. Pammler, J: Geschichte des Schlosses und der Herrschaft Haidenburg. In: Verhandlungen des historischen Vereins für Niederbayern 12 (1866), S. 160ff, , insb. S. 179ff. | Besitzeintrag Gossenbergers. Quelle: München, BSB, 2 Inc.s.a. 218. |