MRFH | Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus |
Landshut, Franziskanerkloster
Im Jahre 1280 stiftete Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern das Landshuter Franziskanerkloster St. Peter und Paul. Es war, neben dem Augustinerkloster Seemannshausen (um 1255) und dem ebenfalls in Landshut gegründeten Dominikanerkloster (1271), das dritte in Niederbayern instituierte Kloster eines Bettelordens. Das Landshuter Franziskanerkloster stellt somit in Niederbayern das älteste Kloster seines Ordens dar. Der erste Landshuter Konvent bestand aus Regensburger Franziskanern, die sich beim ansässigen Adels und der Bürgerschaft rasch großes Ansehen erwarben, wie zahlreiche Begräbnisstätten bei den Landshuter Minoriten beweisen. Zur Einweihung der ersten Klosterkirche stifteten Heinrich XIII. und seine Frau Elisabeth von Ungarn einen Franziskusaltar. Durch zahlreichen Schenkungen und Stiftungen, erreichte das Kloster einen beträchtlichen Wohlstand, was dem franziskanischen Ideal der Armut entgegenstand, Herzog Ludwig der Reiche unterstützte die Reform der Klöster und erwirkte 1466 von Papst Paul II. die Erlaubnis zur Visitation und Reformation aller Klöster innerhalb seines Herzogtums. Im Zuge dieses Rechts wurde die strenge Observanz eingeführt und der alte Konvent der Minoriten verließ noch im selben Jahr Landshut. Das reformierte Kloster erwarb für seine Bibliothek u.a. auch die Augsburger Erstausgabe von Heinrich Steinhöwels‚ Spiegel des menschlichen Lebens‘ (1475/76). Verf.: bjk. Besitzer von Drucken:
Literatur:Bleibrunner, H.: Das ehemalige Franziskanerkloster St. Peter und Paul zu Landshut im heutigen Prantlgarten. In: Bavaria Franciscana Antiqua (Ehemalige Franziskanerklöster im heutigen Bayern). Hg. von der bayerischen Franziskanerprovinz. Band 1. München 1958, S. 34-64. Lankes, C.: Klöster in Bayern: Landshut, St. Peter und Paul. In: Haus der Bayerischen Geschichte Augsburg. Hg. vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft (digital). Reindel, K.: Heinrich XIII. In: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 344f. |