MRFH | Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus |
Andreas Greyß
Ein Sammelband mit vorwiegend geistlichen Texten, der auch die 'Thesmophagia' (Fagifacetus) Reiners d. Deutschen mit der Übersetzung Sebastian Brants enthält, bietet als Besitzhinweis (zu Beginn des 2. Textes): Pro d. Andrea Gryß Baden 1505. Andreas Greyß (Gryß, Greis) immatrikulierte sich 1465 an der Universität Freiburg i. Br. (Matr. Freib. I, 34 Nr. 2). Nach seinem Studium (1467: bacc.; mag. art.) war er bis 1481 Vikar an der Kollegiatkirche zu Ettlingen in Baden, dann wechselte er an das Kollegiatstift Baden-Baden, wo er zunächst Vikar, von 1483 bis 1505 dann Kanoniker war. Greyß unterhielt enge Beziehungen zum Zisterzienserinnenkloster Lichtenthal, dem er 1499 auch die Inkunabel Ei 93 der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe schenkte. Ebenfalls in Lichtenthal wurde im frühen 16. Jahrhundert der Sammelband mit Brants 'Thesmophagia'-Übersetzung zusammengestellt und gebunden (vgl. Heinzer, S. 33). Er verblieb im Kloster wie ein Besitzeintrag der Lichtenthaler Konventualin Margreta Finkin (gest. 1527) bezeugt. Verf.: cbk. Besitzer von Drucken:
Literatur:Heinzer, F./ Stamm, G.: Die Handschriften von Lichtenthal. Mit einem Anhang: Die heute noch in Lichtenthal aufbewahrten Handschriften des 12. bis 16. Jahrhunderts (Die Handschriften der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe 11), Wiesbaden 1987, S. 33. Herr, F.J.: Materialien zur Geschichte des Collegiatstiftes ad sanctum Petrum et Paulum zu Baden, 1801 , hier S. 250. Steigelmann, O: Aus Handschriften der Rastatter Gymnasialbibliothek. In: Humanitas. 150 Jahre Ludwig-Wilhelm-Gymnasium in Rastatt, Rastatt 1958, S. 74-82 , hier 74. |