MRFH | Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus |
Heinrich Kurz
In einem heute in New York aufbewahrten Sammelband, der die deutsche Übersetzung der 'Cosmographia' des Ptolemäus (Nürnberg, Georg Stuchs, um 1493) zusammen mit Willibald Pirckheimers 'Germaniae explicatio' (Augsburg: Heinrich Steiner, 1530 = VD16 P 2904) überliefert, findet sich als Besitzvermerk: Henrici Kvrcz Nati Ratisponeñ. Ẽpi Chrisopolitani, Ac Svffraganei Patavieñ. Der aus Regensburg stammende Heinrich Kurz wurde am 14.3. 1426 Titularbischof von Chrysopolis und Weihbischof von Passau, zugleich Propst des Kollegiatsstift St. Salvator in Passau. Von 1523-28 und von 1549-51 war er Offizial und Generalvikar des Passauer Bischofs für das Land unter der Enns (Leidl, S. 399). 1537 vertrat er den Passauer Administrator Ernst von Bayern bei der „Mühlendorfer Konferenz der Salzburger Kirchenprovinz“ (ebd.). Im gleichen Jahr nahm er für Passau bei der Provinzialsynode in Salzburg teil. Die Passauer Bischöfe waren dem Humanismus sehr zugetan; aufgrund der Erkrankung Wolfgangs von Closen (1555-1561) übernahm stellvertretend sein Weihbischof Heinrich Kurz die leitenden Geschäfte. Der hoch gebildete Kurz vermachte seine 606 Bände umfassende Bibliothek der Universität Ingoltstadt. Am 21.7.1557 starb er in Passau. Verf.: jes / cbk. Besitzer von Drucken:
Literatur:Appuhn, H. (Hg.): Johann Siebmachers Wappenbuch. 2. verb. Aufl. (Die bibliophilen Taschenbücher 538). Dortmund 1989, insbes. Bl. 11. Bistum Passau: Reihenfolge der Bischöfe (online). LEIDL, A.: Kurz, Heinrich († 1557). In: Gatz, E. (Hg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon. Hg. v. Erwin Gatz. Unter Mitwirkung von Clemens Brodkorb. Berlin 1996, S. 399. | Wappen des Bistums Passau. Quelle: Appuhn, H. (Hg.): Johann Siebmachers Wappenbuch. 2. verb. Aufl. (Die bibliophilen Taschenbücher 538). Dortmund 1989, Bl. 11. |