MRFH | Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus |
Jacob Walck aus Buchen
Die Handschrift Cgm 311, die heute in der Bayerischen Staatsbibliothek in München liegt, wurde durchgehend von der Hand des Jacob Walck aus Buchen geschrieben. Es handelt sich dabei um die Abschrift von Augsburger Drucken Günther Zainers aus den Jahren 1471 bis 1473. Der Schreiber nennt sich auf Blatt 155rb: am Montag negst noch Dyonisii […] im LXXIIII jar per me Jacobum Walck de Buchem (Schneider, S. 294) Das bedeutet, dass er die Handschrift am 10. Oktober 1474 geschrieben hat. Da der Schreiber als Herkunftsort Buchem und nicht Buchen angibt, vermuten Petzet/Glauning (Tafel LXII) und Schneider (S. 293), dass es sich dabei am ehesten um den Ort Buchheim handelt, der in Mittelfranken nördlich von Burgbernheim liegt. Die Handschrift wurde im südostfränkischen Dialekt verfasst. Obwohl über die Lebensumstände von Jacob Walck aus Buchen heute nichts mehr bekannt ist, kann man doch davon ausgehen, dass er ein geübter Schreiber war. Dies wird an der Gleichmäßigkeit der Handschrift, zum Beispiel an den feinen Bindestrichen zwischen den Buchstaben, deutlich. Verf.: jes. Schreiber von Handschriften: Literatur:Petzet, E. / Glauning, O. (Hgg.): Deutsche Schrifttafeln aus Papierhandschriften des XIV. bis XVI. Jahrhunderts. Deutsche Schrifttafeln des IX. bis XVI. Jahrhunderts aus Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. V. Abteilung. Leipzig 1930, insbes. Tafel LXII. Schneider, K.: Die deutschen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München: Cgm 201-350 (Catalogus codicum manu scriptorum Bibliothecae Monacensis 5,2). Wiesbaden 1970, insbes. S. 293-294. |